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Ein unbändiger Wille vs. 100Mrd. Neuronen im Kopf


Ich will! – Das Wort ist mächtig, Spricht's einer ernst und still; Die Sterne reißt's vom Himmel Das eine Wort: Ich will!

(Friedrich Halm)


Willkommen in meinem Coaching Blog für die Suche nach dem freien Willen, der die Sterne bitte im Januar schon vom Himmel reißen soll. Für einen Monat und, am liebsten aber doch noch 11 weitere mit vielleicht ganz neuen, schönen, guten und gesunden Dingen. Mit Visionen, Zielen, Mut und Kraft für deine Neujahrs-Vorhaben. Der Januar ist für viele Menschen der Start für neue Vorhaben, für dessen Durchführung – verzeih´ - der, neulich noch so unbändige, Wille jedoch bereits am 11. Januar gebrochen wird. Es sei bis zum 10. Tag eines neuen Vorhabens, eines Veränderungsprozesses, an dem uns das Gehirn noch (relativ) entspannt und gegebenenfalls euphorisch und kämpferisch erlaubt, einen anderen Weg einzuschlagen. Ab dem 11. Tag wird es neuronal ziemlich ungemütlich. Aber komm schon! Wo ein Wille, da ein Weg. Auch nach dem 11.Januar. Und der Weg ist das Ziel.


Oder ist das Ziel der Weg? Und kannst du das Ziel frei wählen, geschweige denn vorher unlängst frei gewollt haben? Apropos gewollt, wir reden im Coaching nicht nur von Visionen und Zielen, sondern in dem Zusammenhang auch von Manifestieren, dass geschehe, was ich wolle. Schon gehört? Warte. Hier eine alte, mir passende Definition aus der Rechtssprache: eine Versicherung an Eides statt, einen Offenbarungseid ablegen. Wenn das kein unbändiger Wille ist, auch den Eid dazu abzulegen, dir selbst natürlich gegenüber. Doch was das mit deinem Willen, deinem freien, zu tun hat? Wir manifestieren im Coaching Dinge, die wir sein oder fühlen wollen. Wir manifestieren Wünsche, Ziele und Visionen. Ich sei dann ein Gewinner, frei, wertvoll, reich und schön, nur als Beispiel. Wenn dies mein Wille sei, so sei es so. Mein Wille geschehe. Ein bis 10 Post-its mit den Dingen, die ich will, an den Kühlschrank geklebt und dann ab-dafür in die Manifestations-Attacke?! - Frei gewählt und selbst gewollt? So einfach ist es leider nicht, auch wenn es leicht sein darf, denn der hier wohl prominenteste Naturwissenschaftler und Neurobiologe, Wolf Singer, geht davon aus, dass es keine Willensfreiheit gibt.


Die Funktionen im Gehirn beruhen auf neuronalen und kausalen Prozessen. Auf Wechselwirkungen zwischen 100 Milliarden Neuronen pro Kopf. Damit hat alles, was eben dort passiert, immer, ja immer, eine Ursache. Die Prozesse im Gehirn passieren also nicht einfach „nur so“, auch beim größten Trotzkopf nicht. Das Gehirn steuert - und oftmals dummerweise - alle noch so scheinbar freien Entscheidungen, Manifestationen, Ziele und Visionen. Für uns erscheint es allerdings so, als wären wir in unserer Entscheidung, unserem Willen frei. Solange mich niemand gezwungen habe, habe ich das Gefühl, ich hätte frei gewählt, einen freien Willen. Doch das hat laut Singer rein Garnichts mit Willensfreiheit zu tun. Jede Entscheidung ist die Folge von neuronalen Wechselwirkungen.


Kein freier Wille also. Macht das Manifestieren ergo noch einen Sinn? Wie schade, es hat doch gerade Spaß gemacht. Was glaubst du? Wo ist dein, dieser dann unfreie, Wille?


Mein Wille war weg. Wo kein Wille, da kein Weg. Mit 23 Jahren hing ich mein erstes Studium an dem sogenannten Nagel, als ein Gedicht auf meinen Nachttisch lag, das mich seither bewegt. Heute kenne und diskutiere ich meinen ganz eigenen Willen, mit meinen Werten, Prägungen und Ideen und den Großen, ja nicht Vorhandenen, vor allem im Coaching, aber auch am Familienfrühstückstisch. Was ich damals nicht verstand, gebe ich heute an dich weiter und der Interpretationsbühne, wie immer, einen freien Lauf.


Ich wünsche dir in diesem neuen Jahr neue Einsichten und Erkenntnisse und das Spüren deiner Willenskraft. Ich wünsche dir, dass du dir selbst und deinen Vorhaben mit Mut, Neugier und Liebe begegnest. Verwandele sie mit einem unbändigen Willen, ob frei oder unfrei, in dein persönliches Glück – nicht nur in diesem einen Monat.





Wo ist der Wille,

in Wellen verborgen

hinter dichten Wolken

verdrängender Sorgen.


Wo ist der Wille

In glänzendem Licht

Verblendet vom Glanz

Erkennst du ihn nicht?


Wo ist der Wille

Und wo ist die Kraft

Was lässt uns handeln

Was wirkt, was man schafft


Wo ist der Wille

Was hält ihn gefangen

Wie kann ich ihn finden

Wie zu ihm gelangen


Geh deinen Pfad

Und sieh deine Ziele

Erlebe „Bemühen“

Erkenne „Gefühle“


Sieh in die Sonne

Du weißt, wer du bist

Spür die wärmenden Strahlen

- Sieh, was dein Wille ist.


( N.-N. T.-W., 2003)





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