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Vom Schmerz durchs Rad zu tanzen

Das Wort Transformation erinnert mich immer an die Raupe, die zum Schmetterling wird. An Spiritualität und an "vom Schwein zum Schwan". Transformare (lt.) bedeutet umwandeln. Es sei der Prozess der Umwandlung von einer Form, einem Zustand oder einer Eigenschaft in einen anderen. Heißt es aber nicht durch die Form hindurch? Mal im Ernst. Es könnte doch auch bedeuten, dass man durch eine bestimmte Form und Eigenschaft zur Umwandlung hindurchmuss. Transform yourself! Gehe durch dich selbst, deine Form, deine Eigenschaften und Gefühle hindurch, entscheide und verändere dich. Veränderungen sind unausweichlich, denn alles fließt, immer: panta rei. Und doch haben so unendlich viele von uns den Schritt zur Transformation, wie eine unsichtbare Mauer, vor sich stehen. Stehen betäubt neben der Tanzfläche. Warum ist das so? Warum fühlt es sich so an, als ob wir uns durch einen schmerzhaften Prozess der Einsicht quälen müssen, bevor wir uns für die notwendigen Veränderungen entscheiden können?



Eine gefährliche Falle ist das sogenannte Hamsterrad, in dem man sitzt, obwohl man laufen müsste. Die Komfortzone. Es ist der Ort, an dem wir uns safe and sound fühlen. Doch sie kann auch zu einer gefährlichen Falle werden. Und ein Rad, das nicht rollt, wäre kein Rad. Eine Tanzfläche ohne Tänzer ist keine.


Der Schmerz beginnt oft dann, wenn wir erkennen, dass unsere Komfortzone uns in Wahrheit einschränkt und stagnieren lässt. Diese Einsicht kann so schmerzhaft sein, denn sie fordert, dass wir uns unseren eigenen Unzulänglichkeiten und den Begrenzungen unserer Situation stellen. Genau dieser Schmerz ist groß und kann uns lähmen. Hier schlägt oft das Ego zu. Es führt dazu, dass wir Veränderungen schlichtweg ganz aus dem Weg gehen können. Und dann wäre da noch die Angst vor dem Unbekannten. Diese Ungewissheit. Wir fragen uns, ob wir scheitern könnten und was uns wohl auf dem Weg der Transformation erwartet. Das kann genauso lähmend sein. Sie kann uns davon abhalten, loszugehen, selbst wenn wir ziemlich sicher und deutlich wissen, dass es notwendig, ja lebensnotwendig, ist.


Also was können wir tun?


Wir dürfen Dinge loslassen. Alte Muster und Strukturen, Gewohnheiten, Beziehungen oder Klamotten. Dieses Loslassen tut weh. Es geht mit großen Verlustgefühlen einher. Die sind nicht ohne. Wir klammern uns aus der Angst heraus an das Bekannte, auch wenn es uns wirklich nicht mehr nützt. Loslassen ist aber einer der wichtigsten Teile des Transformationsprozesses. Wir müssen bereit sein, uns von dem zu trennen, was uns zurückhält. Wir müssen Platz für das Neue schaffen. Die eigentliche Entscheidung zur Transformation ist oft eine der nächst-schwierigsten Hürden. Wir stehen vor einer Vielzahl von Möglichkeiten und Optionen, und die Unsicherheit darüber, welche Richtung die richtige ist, kann crazy sein. Wir fragen uns, ob wir die richtige Entscheidung treffen werden und ob wir die Konsequenzen, ja die Verantwortung, tragen können. Innerer Zweifel, Kritik und Lästereien stören den Prozess der Entfaltung. Dann lieber nicht. Ging ja vorher auch.


Dabei ist es so wichtig zu verstehen, dass Entscheidungen zur Transformation nicht immer klar und eindeutig sind. Ich glaube nicht, dass es das eine klare und deutliche Ziel für die Transformation gibt. Weg oder Ziel? Es gibt oft keine "richtige" oder "falsche" Entscheidung, sondern nur Entscheidungen, den Mut und Kraft, die zu unserem Wachstum und unserer Entwicklung beitragen. Die Entscheidungsfindung selbst erfordert eine Menge Selbstreflexion, eine ehrliche Bewertung unserer Ziele und Werte sowie die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Das Risiko, Dinge nicht zu kennen. Es schlichtweg nicht zu wissen, wie der Boden sich unter den Füßen tanzend anfühlt. Trotz der Angst, des Schmerzes, der Einsicht und der Schwierigkeiten der Entscheidungsfindung, bedeutet Transformation: Befreiung. Befreiung von alten Begrenzungen und Mauern, die Befreiung deiner wahren Größe. Zu tanzen und ein erfüllteres Leben zu führen. Die Angst vor dem Unbekannten kriegt man hin, indem man klitzekleine Schritte geht. Sich auf kleine, erreichbare Ziele konzentriert, du weißt das schon. Das Loslassen kann schmerzhaft sein, aber es ermöglicht uns, Platz für Wachstum und Veränderung zu schaffen. Wir können uns von dem trennen, was uns zurückhält, und uns auf das konzentrieren, was uns nach Vorne bringt. Positiv. Dynamisch und agil. Whatelse? Wir müssen bereit sein, Verantwortung für unsere Entscheidungen zu übernehmen und die Konsequenzen akzeptieren. Neugierig, im vollen Vertrauen auf uns und im Glauben an das Große Ganze.


In der Transformation liegt die Möglichkeit zur Selbstentfaltung und zur Verwirklichung deiner Träume. Sie ist der Weg, auf dem wir uns von der Vergangenheit befreien und unser volles Potenzial entfalten können. Der Schmerz der Einsicht und die Schwierigkeit der Entscheidungen zur Transformation sind real, aber sie sind auch eine Einladung zur Veränderung und zum Wachstum – ja, zur Freiheit.


Lass dich nicht aufhalten und mach´ n Kopp dicht beim Tanzen!









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